Versteckte Orte in Jerewan

Denken Sie, dass Sie schon alles gesehen haben, was Jerewan zu bieten hat? Oder meinen Sie vielleicht, dass Sie bereits alle Reiseziele auf Ihrer Bucket-List haben? Schauen Sie sich unsere Vorschläge für die weniger bekannten Orte in Jerewan an und entdecken Sie Sehenswürdigkeiten, von denen Sie bisher noch nichts gewusst haben! Manchmal sind die verstecktesten Ecken die schönsten.
Museum für Moderne Kunst
Leicht verborgen hinter Gebäuden in der Mashtots Avenue liegt das Museum für Moderne Kunst (auch bekannt als Museum für Zeitgenössische Kunst Jerewans). Hier werden die besten Kunstwerke Armeniens ausgestellt. Schon bevor Sie das Museum erreichen, können Sie durch die Architektur der Gegend den Geist des Modernismus in den Straßen spüren.
Dank des Engagements von Künstlern und Künstlerinnen aus der armenischen Diaspora wurde das Museum im Jahre 1972 ins Leben gerufen. Es war außerdem das erste Museum für zeitgenössische Kunst, das im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion eröffnet wurde.
Das Museum für Moderne Kunst ist jeden Tag außer montags geöffnet (die Museen Jerewans sind generell montags geschlossen). Direkt vor dem Hauptgebäude gibt es einen weiteren Ausstellungssaal, in dem verschiedene kostenlose Einzelausstellungen stattfinden. Wenn Sie kunstinteressiert sind, setzen Sie dieses Museum unbedingt auf Ihre „Must-Visit“-Liste!
Die Kindereisenbahn (The Children's Railroad)
Die Kindereisenbahn wurde bereits vor unglaublichen 80 Jahren ins Leben gerufen, und sie fährt bis heute auf einer Schmalspurbahn-Schleife durch die Hrazdan-Schlucht. Die Bahn verbindet die Schlucht mit der Stadt Jerewan und kann in einem Gelände mit Garten, Spielhallen und neueren Zügen von Passagieren jedes Alters bestiegen werden. In der Sowjetunion war die Eisenbahn sogar im Winter mit speziellen Winterwagen in Betrieb und noch dazu komplett kostenlos. Heute bekommt man ein Ticket für die 15-minütige Fahrt für 300 AMD. Zur Freude vieler Kinder sowie ihrer Begleitung befinden sich die alten Züge noch auf dem Gelände, sodass man um sie herumgehen und sie von Nahem erkunden kann. Vieles hier ist erhalten geblieben, um das frühere Erscheinungsbild der historischen Sehenswürdigkeit zu bewahren, insbesondere die Zugverbindung zum Gebäude mit den alten, bunten Holzfenstern, ein Highlight dieser Empfehlung.
Kleines Theater
Das Kleine Theater ist eines der jüngsten und innovativsten Theater Armeniens. Haben Sie jemals über das Wort „klein“ im metaphorischen Sinne nachgedacht? Wie klein können Sie sich ein Theater vorstellen? Ich sage Ihnen, es ist noch kleiner! Das macht es zu einem besonderen, aber auch gemütlichen Ort, um kreative Tanzaufführungen und mitreißende Performances aller Art zu genießen. Das Theater wurde mit dem armenischen Theaterpreis ARTAVAZD für die Aufführungen „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ (2007), „Ophelias Schattentheater“ (2008) und „Verlass mich nicht“ (2015) ausgezeichnet.
Jerewan-See
Der künstlich angelegte See, der auch Jerewan-Meer genannt wird, ist in Armenien der größte seiner Art. Hier werden Sie zwar keine Parks, Bänke oder andere Unterhaltungsmöglichkeiten finden, aber dafür ist die Szenerie unvergleichlich. Am Morgen kann man die Vögel, die über dem See schweben, beobachten und am Abend bereitet das Spiegelbild der Stadt auf dem Wasser ein kleines Spektakel.
Am Jerewan-See spielte sich auch eine berüchtigte Geschichte ab, die die Armenier noch immer gut in Erinnerung haben: Im Jahr 1976 folgte der armenische Schwimmer Shavarsh Karapetyan seiner üblichen Joggingrunde entlang des Damms, als der Fahrer eines Busses mit 92 Passagieren die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und es daraufhin ins Wasser stürzte. Beim Aufprall wurden die meisten Passagiere bewusstlos und das Fahrzeug sank etwa 10 Meter tief. Ohne zu zögern sprang Schwimmer Shavarsh ins eiskalte Wasser. Er schaffte es, 20 Menschen zu retten (er holte zwar noch mehr aus dem Wasser, aber es überlebten leider nur 20). Tragischerweise beendete dies jedoch auch seine Sportkarriere: Die Kombination aus der Kälte des Wassers sowie mehrerer Schnittwunden, die er sich bei der Rettungsaktion zuzog, machten Karapetyan 45 Tage lang bewusstlos was seiner professionellen Laufbahn als Schwimmer letztlich ein Ende setzte. Allein um diesen verhängnisvollen Ort zu besuchen lohnt sich ein Ausflug zum Jerewan-See.
Kirche St. Sarkis
Die St. Sarkis Kirche ist eine der schönsten und spirituellsten Kirchen in Jerewan. Obwohl sie nach dem verheerenden Erdbeben um 1835 zum Teil wieder aufgebaut werden musste, ist das alte Kirchengebäude gut erhalten. Die Kirche schließt zwar bei Sonnenuntergang, aber Sie können das Gelände dennoch nachts besuchen, um die schöne Aussicht auf die Hrazdan-Schlucht bei Mondschein zu genießen.
Veröffentlicht am Dezember 02, 2025