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Karahunj (Zorats Karer): Das mystische verborgene Juwel

Karahunj (Zorats Karer): Das mystische verborgene Juwel

#History

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Geschichte von Zorats Karer (Karahunj)

Vor ungefähr 7.500 Jahren legten die alten Armenier mehr als 220 Basaltplatten auf einem Hochplateau aus. Diese massiven Steine sind bis heute erhalten, doch wir wissen immer noch nicht genau, welchem Zweck sie dienten. Reisen Sie in der Zeit zurück mit einem Besuch im geheimnisvollen Historisch-Kulturellen Reservat Siedlung Zorats Karer und entwickeln Sie Ihre eigene Theorie!

Die Geheimnisse von Zorats Karer (Karahunj) entdecken

Zorats Karer bedeutet „Majestätische Steine“. Auch bekannt als Karahunj, liegt die antike Stätte in den Hochländern der armenischen Region Sjunik in der Nähe der Stadt Sisian. Das Gebiet umfasst sieben Hektar Land vor der Kulisse der majestätischen Sangesur-Berge. Da es der berühmten Stätte in England ähnelt, wird Karahunj oft als „Armenisches Stonehenge“ bezeichnet. Doch tatsächlich gilt: Da Karahunj Stonehenge um Jahrtausende vorausgeht, ist es korrekter zu sagen, dass Stonehenge Karahunj ähnelt! Und Sie werden wahrscheinlich feststellen, dass die Namen sich sogar ähnlich anhören.

Die Stätte beeindruckt mit komplexen Anordnungen großer Basaltplatten, von denen einige in kreisförmigen Mustern, andere in Reihen platziert sind. Im Zentrum der Struktur bilden die Steine zwei konzentrische Ringe. Archäologen rätseln bis heute über ihren genauen Zweck und ihre Funktion. Eine gängige Theorie besagt, dass das Gebiet als astronomisches Observatorium oder als uralter astronomischer Kalender genutzt wurde. Die Ausrichtung einiger Steine auf Himmelskörper veranlasste Forscher zu der Annahme, dass Karahunj astronomische Ereignisse wie Sonnenwenden, Tagundnachtgleichen und Mondzyklen markierte.

Mehr als 80 der Steine weisen kleine Löcher auf, die aus unterschiedlichen Winkeln gebohrt wurden. Diese rätselhaften Öffnungen könnten zur Beobachtung von Himmelsphänomenen verwendet worden sein. Vermutlich sind sie auch der Ursprung des Namens Karahunj, zusammengesetzt aus den Wurzeln „kar“ („Fels“) und „hunj“ („Ton“). Wenn der Wind durch die Löcher in den Felsen bläst, ertönt ein Pfeifen. Obwohl der konkrete Zweck dieser Öffnungen unklar bleibt, deuten archäologische Funde darauf hin, dass sie die antiken Zivilisationen mit dem Universum verbanden und frühe Überlegungen über ihre Rolle darin auslösten.

In den 1980er-Jahren kam die Forscherin Elma Parsamian nach astronomischen Studien zu dem Schluss, dass die Stätte höchstwahrscheinlich zur Sternenbeobachtung diente. Forscher Paris Herouni vermutete, dass Karahunj als Komplex mit einem Observatorium, einem Tempel und einer Universität fungierte. Im Jahr 2001 entdeckte Professor N.G. Bochkarev, Präsident der Eurasischen Astronomischen Gesellschaft, den einzigartigen Periskop-Stein von Karahunj, was die Theorie weiter stützte, dass es sich um eines der ältesten Observatorien der Welt handelt. Doch die Stätte birgt noch viele Geheimnisse. Manche glauben, dass das Gebiet zugleich als Grabstätte diente, wobei einige Steine Gräber markierten. In einigen Steine sind sogar merkwürdig geformte Figuren eingraviert, die unheimlich an Außerirdische erinnern.

Wir werden den wahren Zweck dieser Stätte vielleicht nie erfahren, doch das Geheimnis verleiht ihr nur noch mehr Anziehungskraft. Zwar ist Karahunj außerhalb der Öffnungszeiten nicht zugänglich, aber genießen Sie die Umgebung doch bei Nacht. Falls Sie ein Teleskop besitzen, bringen Sie es mit und beobachten Sie selbst den Himmel. Da die Gegend nur sehr wenig Lichtverschmutzung aufweist, ist Karahunj bis heute ein ausgezeichneter Ort für die Sternenbeobachtung!

Tipps für einen Besuch von Zorats Karer (Karahunj)

Das Wetter in Karahunj ist zwischen Mai und November am angenehmsten, doch da der Sommer in der Region Sjunik sehr heiß sein kann, empfehlen wir einen Besuch im Herbst. Karahunj ist von Montag bis Samstag zwischen 10:00 und 18:00 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass erfolgt um 17:30 Uhr. Erwachsene Besucher zahlen 1500 AMD Eintritt. Studenten, Flüchtlinge und armenische Rentner zahlen den halben Preis. Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt. Auf dem Gelände gibt es keine sanitären Anlagen.

Einige Hintergrundinformationen zu Karahunj sind auf Tafeln vor Ort angegeben. Führungen sind ebenfalls verfügbar: auf Armenisch (3000 AMD), Englisch (5000 AMD) und Russisch (5000 AMD). Ein museumspädagogisches Programm wird für 1500 AMD angeboten. Eine private oder Gruppenreise können Sie mit einem Reisebüro oder einer Wandergruppe aus Sisian, Goris oder Jerewan organisieren.

 

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Darf ich die Steine in Karahunj berühren?

 

Aber selbstverständlich!

 

Darf ich in Karahunj Fotos machen?

 

Unbedingt. Wir ermutigen Sie sogar dazu!

 

Was sollte ich mir in der Umgebung noch ansehen?

 

Wenn Sie in der Gegend sind, sollten Sie unbedingt den nahegelegenen Schaki-Wasserfall besuchen, eines der Naturwunder der Region Sjunik. Er liegt sieben Kilometer von Karahunj entfernt. Die schöne Stadt Goris und ihre Höhlenwohnungen erreichen Sie in etwa 35 Minuten mit dem Auto. Von dort aus gelangen Sie leicht zur Seilbahn und Klosteranlage Tatev, zur Hängebrücke und der Höhlenstadt von Khndzoresk sowie zu den geheimnisvollen Mineralablagerungen und heißen Quellen an der Teufelsbrücke.

 

Veröffentlicht am Oktober 15, 2025