Nationale Symbole Armeniens

Aprikosen

Eines der beliebtesten Symbole Armeniens ist die Aprikose. Die Geschichte der Aprikose reicht bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurück, als Alexander von Makedonien diese Frucht aus Armenien nach Griechenland brachte – und von dort bis nach Rom, wodurch sie weite Verbreitung fand. Die Erwähnungen der Aprikose als „Armenischer Apfel“ (lat. Mela armeniaca, lat. Pomum armeniacum) in den Werken von Plinius, Dioscorides und Columella bestätigen diese Theorie zusätzlich. Es ist unbestreitbar, dass Aprikosen aufgrund der klimatischen Bedingungen Armeniens einen einzigartigen Geschmack besitzen, der von der Sonne und den Winden des Ararat-Tals geprägt ist. Heute wird der armenische Ursprung der Aprikose durch Botaniker verewigt, die die Frucht „Armeniaca“ nennen.

Duduk

Die Aprikosenbäume dienen wiederum als Quelle für das Holz des beliebtesten und bekanntesten armenischen Musikinstruments: dem Duduk. Das Instrument wurde noch vor unserer Zeitrechnung erfunden, in den Tagen des Königreiches Urartu. Der ursprüngliche armenische Name des Instruments lautet Tsiranapokh (Aprikosenrohr). Der Duduk wird ausschließlich aus Aprikosenholz hergestellt, da dieses Holz auf besondere Weise schwingt. Kein anderes Instrument ist in der Lage, die Seele der armenischen Nation so auszudrücken wie der Duduk. Sein Klang ermöglicht eine hoch spirituelle Erfahrung, die Sie manchmal sogar zu Tränen rühren kann.

Ararat

Laut Bibel landete die Arche Noah auf dem Berg Ararat und bildete die Grundlage für den Ursprung des armenischen Volkes.

Ararat wird von den Armeniern als heiliger Berg betrachtet. Er hat eine außergewöhnliche Schönheit und symbolisiert für jeden Armenier die Heimat. Ararat ist das bekannteste kulturelle und nationale Symbol Armeniens; man findet ihn überall, beginnend beim Staatswappen bis hin zu nationalen Marken.

Trauben

Noah pflanzte einen Weinstock, den er aus dem Garten Eden mitbrachte, als er die Arche verließ. Infolgedessen wurden die Trauben ebenfalls zu einem Symbol Armeniens. Es wird angenommen, dass seit jener Zeit die Trauben auf armenischem Boden wachsen und sie Reichtum und Überfluss symbolisieren.

Eines der köstlichsten Gerichte der armenischen Nationalküche, Dolma, wird mit Weinblättern zubereitet, und der berühmte armenische Cognac wird aus den Trauben selbst hergestellt. Übrigens ist weithin bekannt, dass der armenische Cognac als der beste der Welt gilt. Die Marken „Ararat“ und „Noy“ sind die bekanntesten – nicht zuletzt dank ihrer symbolischen Bedeutung.

Wein

Aus der ersten Traubenernte konnte Noy den ersten Wein herstellen. Unter Berücksichtigung biblischer Traditionen und wissenschaftlicher Fakten gilt Armenien als die Wiege des Weinbaus. Auf armenischem Gebiet (insbesondere in den Höhlen von Areni) haben archäologische Ausgrabungen die allererste Weinkellerei der Welt entdeckt, die mehr als 6000 Jahre alt ist. Als Ursprung des Weinbaus betrachtet Armenien den Wein mit Recht als eines seiner Nationalsymbole. Am ersten Samstag im Oktober findet jährlich das panarmenische Weinfestival statt: das Areni-Weinfestival. Im Rahmen des Festes gibt es Ausstellungen und Weinverkostungen. Der berühmte Chansonnier Charles Aznavour sagte: „Feiner armenischer Wein enthält all das, was man fühlen, aber nicht in Worte fassen kann ...“

Khachkare

Als erstes Land, das das Christentum annahm (Anfang des 4. Jahrhunderts), bildete sich in Armenien eine neue Form des religiösen Ausdrucks heraus. Dieser Ausdruck wurde langsam, aber sicher Teil der nationalen Identität. Anstelle von Tempeln und Altären begann man, Holzkreuze aufzustellen. Da Holzkreuze allerdings vergänglicher Natur waren, begannen die Menschen, Kreuze auf Steinen zu gravieren (khach – Kreuz, kar – Stein).

Die Khachkare sind ein wesentlicher Teil der armenischen Geschichte und eines der bekanntesten Symbole Armeniens. Antike Khachkare oder Kreuzsteine sind einzigartig für die armenische Kultur und haben einen hohen architektonischen Wert. Historisch wurden Khachkare zu verschiedenen Anlässen errichtet: zur Feier von Siegen oder anlässlich der Fertigstellung eines Tempels oder einer Brücke. Häufiger dienten sie jedoch als Grabmonumente. Die Muster auf den Khachkaren sind so vielfältig, dass es nahezu unmöglich ist, zwei identische zu finden. Khachkare sind über das gesamte Gebiet des historischen wie modernen Armeniens verstreut, weshalb Armenien auch als Freilichtmuseum gilt.

Es ist erstaunlich, wie jedes dieser nationalen Symbole Armeniens entstanden ist und wie sie einander im Laufe der historischen Entwicklung beeinflussten. Heute haben wir das Glück, nachvollziehen zu können, wie eng diese Symbole miteinander verbunden sind.