Verborgene Schätze: Erkunden Sie die weniger berühmten Orte Armeniens

Von abgelegenen Klöstern auf steilen Felswänden bis hin zu weiten Feldern voller antiker Chatschkarner. Diese verborgenen Schätze ermöglichen Ihnen eine Reise in Geschichte und Kultur Armeniens weit abseits des Massentourismus. In diesem Artikel wagen wir uns über das Bekannte hinaus und stellen acht der weniger bekannten Wunder Armeniens vor, in denen die Geschichte durch alte Steine flüstert und die Pracht der Natur im Mittelpunkt steht.
Eintausend Chatschkarner
Der Friedhof von Noratus ist eine riesige Sammlung von Chatschkarner, kunstvoll geschnitzten Kreuzsteinen, die christliche Bildsprache mit traditionellen armenischen Motiven verbinden. Im Jahr 2010 wurden Chatschkarner in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Noratus, das gleichnamige Dorf, beherbergt Armeniens größte Chatschkar-Sammlung – fast 1.000 Stücke sind hier zu sehen! Jeder ist einzigartig und einige stammen sogar aus dem 10. Jahrhundert. Der Eintritt ist frei. Für diejenigen, die gerne wandern, empfiehlt sich die Route vom Friedhof zur Noratus-Halbinsel, dem schmalsten Punkt zwischen dem südlichen und nördlichen Ufer des Sevansees. Dort angekommen, folgen Sie dem Wanderweg, der sich zwischen den weißen Noratus-Klippen und einem riesigen Kiefernwald windet.
Es begann als Kartoffelkeller
Levon’s Divine Underground (wörtlich übersetzt „Levons Göttlicher Untergrund”) liegt in Arinj, etwas außerhalb von Jerewan, und ist ein faszinierendes Beispiel für die Kraft der Inspiration. Als Levons Frau Tosya ihren Mann bat, einen Kartoffelkeller neben ihrem Haus auszuheben, ging er sofort an die Arbeit. Doch wider Erwarten dauerte das Graben ganze 23 Jahre! Angetrieben von einer himmlischen Stimme, die ihn zu dieser herausragenden Leistung ermutigte, schuf Levon Arakelyan weit mehr als einen Keller. Levons Göttlicher Untergrund wurde ein Netzwerk mystischer Höhlen, ausgestattet mit verschiedenen Zimmern, Treppen und heiligen Orten. Es erstreckt sich 21 Meter in die Tiefe und nimmt eine Fläche von ganzen 300 Quadratmetern ein. Mit einfachen Handwerkzeugen arbeitete Levon bis zu 18 Stunden täglich an seiner Mission.
Ihm zu Ehren betreibt seine Frau Tosya jetzt ein kleines Museum, das dem ungewöhnlichen Projekt gewidmet ist. Für 2.000 AMD können Sie die unterirdischen Höhlen sowie verschiedene projektbezogene Artefakte und Erinnerungsstücke besichtigen.
Eine Sternwarte aus der Sowjetzeit
Entdecken Sie eine andere Welt im Byurakan-Observatorium, einem faszinierenden Überbleibsel sowjetischer Forschung, nur 40 Minuten von Jerewan entfernt. Gegründet 1946 unter der Leitung des Astrophysikers Viktor Hambardzumyan, spielte die Sternwarte eine wichtige Rolle für Armeniens Forschungsbeiträge. 1971 war das Byurakan-Observatorium zumal Gastgeber des „Ersten Internationalen Symposiums über das Thema außerirdischer Zivilisationen und die Frage der Kommunikation mit diesen".
Obwohl die Sternwarte noch in Betrieb ist, sind die wissenschaftlichen Aktivitäten vorübergehend eingestellt, und nur ein kleiner Teil des riesigen Komplexes ist derzeit aktiv. Buchen Sie eine Führung oder besuchen Sie das Observatorium nach Sonnenuntergang, um Mond, Sterne und Planeten durch die vor Ort verfügbaren Teleskope zu beobachten. Mehr über Angebote und Eintrittspreise erfahren Sie auf der Website.
Armeniens Machu Picchu
Etwa 20 Minuten von der charmanten Kleinstadt Goris liegt das faszinierende Dorf Hin Khot. Manchmal auch als Machu Picchu Armeniens bezeichnet, ist Hin Khot ein Wunder der Syunik-Region Armeniens. Dort finden Sie verlassene Häuser und Gebäude, die nahtlos in die Klippen der umliegenden Berge eingebaut sind. Das Dorf ist Tausende von Jahren alt, doch obwohl Menschen noch bis in die 1970er Jahre in den Felsenwohnungen von Hin Khot lebten, ist das Gebiet heute gänzlich verlassen und flüstert vom Wind der Vergangenheit. Wenn Sie die Gegend besuchen, sollten Sie unbedingt auch die bezaubernden Siedlungen an den Klippen von Khndzoresk und die Höhlenbehausungen von Goris auf Ihre Liste setzen.
Vor Stonehenge
Vor etwa 7.500 Jahren legten die alten Armenier über 220 Basaltplatten auf ein Plateau und bildeten so das rätselhafte Kulturdenkmal der Siedlung Zorats Karer. Die Stätte, auch bekannt als Karahunj, liegt in der Nähe von Sisian in der armenischen Region Syunik. Karahunj ähnelt dem englischen Stonehenge, ist aber sogar älter als sein weltbekanntes Gegenstück. Sein Zweck ist ebenso ein Rätsel für Forscher. Einige Theorien gehen davon aus, dass es sich um ein astronomisches Observatorium oder einen antiken Kalender handelt, dessen Steine auf bestimmte Himmelsereignisse ausgerichtet sind. Interessanterweise haben viele dieser Steine Löcher, die im Wind pfeifen. Andere Experten haben die Vermutung geäußert, dass das Gebiet als Tempel oder Universitätskomplex genutzt wurde. Genießen Sie die mysteriöse Atmosphäre und entwickeln Sie Ihre eigene Theorie! Mehr über das armenische Stonehenge erfahren Sie hier.
Die zitternde Basilika
Die dreischiffige Basilika von Yereruyk befindet sich in der ländlichen Gemeinde Anipemza und nah an der Grenze der armenischen Regionen Shirak und Aragatsotn. Es liegt auch nur einige Kilometer von Ani entfernt, der Hauptstadt Armeniens aus dem 10. Jahrhundert, die als „Stadt der 1.001 Kirchen“ bekannt war. Der halb verfallene Klosterkomplex ist einer der wenigen der überhaupt noch erhaltenen, und der einzige, der auf einer Art Treppensockel gebaut ist. Der Name „Yereruyk“ leitet sich vom armenischen Verb für „zittern“ ab. Experten glauben, dass das von Säulen getragene Gebäude für Betrachter aus der Ferne zu zittern schien und so seinen außergewöhnlichen Namen bekommen hat. Nach einem Erdbeben im 7. Jahrhundert und dem Zahn der Zeit, der über Jahrhunderte an der Struktur nagte, steht die zitternde Basilika heute in majestätischen Ruinen. Der Komplex wurde 1995 in die vorläufige Liste der UNESCO-Weltkulturstätten aufgenommen.
Fresken im Wald
Das Kloster Kobayr, ein altes Kloster in der Nähe des malerischen Dorfes Tumanyan in der armenischen Provinz Lori, bietet seinen Besuchern (Korrektur: Bitte immer Femininum, dann Maskulinum benutzen, wo es Sinn ergibt) eine Art spiritueller Zeitreise. Es stammt aus dem 12. Jahrhundert und seine Steinschnitzereien und Fresken sind ein gutes Beispiel für das tief verwurzelte religiöse Erbe Armeniens. Hoch auf einer Klippe gelegen, bietet der Komplex atemberaubende Ausblicke auf die Wälder der Region sowie die Schlucht des Debed-Flusses. Erkunden Sie die Hauptkirche, Kapellen und Chatschkarner und bewundern Sie die noch erhaltenen biblischen Fresken, die tapfer dem Verschleiß der Zeit standhalten. Das Kloster Kobayr ist ein Highlight für Geschichts- und Architekturliebhaber und lädt Sie ein, in einer ruhigen Umgebung Armeniens jahrhundertealte Handwerkskunst zu bestaunen.
Der König von Kapan
Am Hang des Berges Tigranasar in der Nähe der Stadt Kapan bietet der Vahanavank-Klosterkomplex aus dem 10. Jahrhundert einen atemberaubenden Aussichtspunkt mit tollem Ausblick auf die umliegende Natur. Doch auch der Komplex selbst ist eine Sehenswürdigkeit für sich, besonders für Geschichtsliebhaber. Er wurde nach Vahan, dem Sohn von Prinz Dzagik, benannt und umfasst die Kirche des Heiligen Gregor des Erleuchters, einen Narthex, einen Portikus und die zweistöckige Kirche des Heiligen Astvatsatsin. Im Jahr 1046 wurden die Kirche, der Narthex und der Portikus des Komplexes umgebaut. Bis heute ist Vahanavank ein Zeugnis des Glaubens und ein Beispiel für die außergewöhnlichen architektonischen Leistungen des armenischen Volkes.
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Diese verborgenen Schätze werden Sie auf ein unglaubliches Abenteuer durch die Regionen Armeniens voller Geschichte, Kultur und atemberaubender Landschaften führen. Gehen Sie auf Entdeckungsreise!
Veröffentlicht am September 11, 2025