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Die berühmtesten und interessantesten Höhlen in Armenien

Die berühmtesten und interessantesten Höhlen in Armenien

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Armenien ist eine wahre Schatzkammer einzigartiger geologischer Strukturen. Zu den beeindruckendsten zählen die Höhlen, die im gesamten Land zu finden sind. Sie repräsentieren die lange Geschichte und vielfältige Geologie Armeniens, von alten Wohnhäusern bis hin zu Naturschönheiten.


Ein antikes Weingut 

Einige der berühmtesten Höhlensysteme Armeniens befinden sich in der Region Vayots Dzor. Am einfachsten zugänglich ist die Areni-1-Höhle, auch Vogelhöhle genannt. Sie liegt an der Straßenmündung nach Noravank, einem der beeindruckendsten Klöster der Provinz, dessen Besichtigung sich gut mit einem Höhlenbesuch verbinden lässt. Die alte Areni-Höhle diente während der Bronzezeit als Weingut und ist besonders für die dort geborgenen prähistorischen Artefakte bekannt. In ihrem Inneren haben Archäologen nämlich Traubenkerne, Töpferwaren und den vermutlich ältesten noch erhaltenen Lederschuh der Welt gefunden. Haben Sie nach Ihrem Besuch Lust auf ein Glas Wein? Kein Problem, es gibt in der Gegend viele aktive Weingüter. Die umliegenden Dörfer Areni und Aghavnadzor produzieren einige der besten Trauben Armeniens! Wenn Sie nicht selbst am Steuer sitzen, sollten Sie unbedingt an einem Straßenstand in Areni anhalten und hausgemachte Trauben-, Granatapfel-, Himbeer-, Pfirsich- und Johannisbeerweine probieren. Sie können natürlich auch ein paar Flaschen mit nach Hause nehmen!


Bärenknochen

Mit einer Länge von drei Kilometern ist die Arjeri-Höhle in der Region Wajoz Dsor das längste bekannte Höhlensystem Armeniens. Die Arjeri-Höhle liegt in der Nähe der Stadt Jeghegnadsor und ist nach dem armenischen Wort für „Bär“ benannt worden. Diesen Namen verdankt die Höhle einem spektakulären Fund alter Bärenknochen in ihrem Inneren. Mit viel Glück sehen Sie bei Ihrer Besichtigung vielleicht sogar einen lebenden Bären (machen Sie sich jedoch nicht allzu große Hoffnungen, Bärensichtungen sind extrem selten). Da die Bären der Region jedoch trotzdem eine Gefahr darstellen könnten, ist es immer ratsam, mit einem Profi zu reisen. Für diejenigen, die mehr über die geologische Beschaffenheit des Höhlensystems sowie das natürliche Leben der Umgebung erfahren möchten, werden Führungen angeboten.

Nicht weit entfernt liegt die Mozrov-Höhle mit ihren labyrinthartigen Kammern, tropfenden Stalaktiten und vielfarbigen Steinformationen. Kombinieren Sie den Besuch beider Höhlen und gehen Sie auf eine abenteuerliche Tagestour! 


Fledermäuse in Hülle und Fülle

Die Magellan-Höhle, die sich ebenfalls in der Region Wajoz Dsor befindet, hat einen Eingang, der so schmal ist, dass Sie ihn fast übersehen könnten! Der bisher erforschte Abschnitt ihres Haupttunnels ist 1,7 Kilometer lang und zwischen 250 Zentimetern und ganzen 15 Metern breit. Aufgrund ihrer Tiefe bleibt die Temperatur in der Höhle stabil bei etwa 14 °C. Die Magellan-Höhle ist vor allem für ihre nachtaktiven Bewohner bekannt. Sie ist das Zuhause von acht verschiedenen Fledermausarten! Sollten Sie eine Abneigung gegen die Tiere haben, ist ein Besuch dieser Höhle also eher nicht ratsam.


UNESCO-Weltkulturerbe

Das Geghardkloster ist ein UNESCO-Weltkulturerbe in der Provinz Kotayk und wurde im 4. Jahrhundert nach Christus gegründet. Besucherinnen und Besucher können die verschiedenen Räume des Klosters erkunden, darunter die beeindruckende Haupthalle, die direkt in den umgebenden Felsen gehauen ist. Wenn Sie an einem Sonntag kommen, können Sie den melancholischen Klängen des Patarag zuhören, der Messe der armenisch-apostolischen Kirche. Vergessen Sie nicht, am Straßenstand eine köstliche Gata, das beliebte armenische Gebäck, zu kaufen!

Wenn Sie in der Gegend sind, sollten Sie auch unbedingt die Gelegenheit nutzen, um den nahe gelegenen vorchristlichen Tempel in Garni zu besuchen und den Sonnenuntergang über dem Berg Ararat und dem Azat-Stausee zu genießen.


Ein Dorf aus Höhlen

Die Höhlenstruktur in Khndzoresk in der Provinz Sjunik ist ebenfalls eine beliebte Touristenattraktion. Dort kann man in die Felswand gehauene Häuser bewundern, die bis in die 1950er Jahre bewohnt waren. Während des Völkermords an den Armeniern sowie in Kriegszeiten dienten diese Höhlen der einheimischen Bevölkerung als Zufluchtsort. Heute können Besucherinnen und Besucher die mysteriösen Kammern und Tunnel des Höhlensystems erkunden. Aber: Dort anzukommen ist nichts für schwache Nerven. Khndzoresk ist nur über eine Hängebrücke erreichbar, die eine tiefe Schlucht überspannt!

Viele Menschen verbinden eine Reise nach Khndzoresk mit einem Besuch des Klosters Tatev, einem beeindruckenden Zentrum des antiken Christentums, das mit der längsten durchgehenden zweigleisigen Seilbahn der Welt erreichbar ist!


Ein grünes Märchenland

Die Lastiver-Höhle ist ein faszinierendes Naturwunder in der Region Tavush. Sie kann vom Dorf Yenokavan aus durch den Lastiver Canyon erreicht werden, eine malerische Schlucht mit Wasserfällen, Felsformationen und üppiger Vegetation. In der zweistöckigen Höhle können Besucherinnen und Besucher aufwändige Wandschnitzereien sehen, die aus heidnischer Zeit stammen.

Verpassen Sie nach Ihrem Höhlenbesuch nicht Lastivers beeindruckende Natur. Sie können zum Beispiel auf Pferden durch die Landschaft reiten oder den Yell Extreme Park mit Zipline und Hochseilgarten besuchen.


Zum Abschluss

Neben diesen berühmten Höhlen gibt es in Armenien noch viele weitere kleinere Höhlensysteme. Einige davon wurden vermutlich als Lagerräume, Schutzräume in Kriegszeiten oder sogar für religiöse Zwecke genutzt. Was auch immer ihr ursprünglicher Zweck war, die Höhlen Armeniens sind ein Beweis für den Einfallsreichtum und die Widerstandsfähigkeit des armenischen Volkes.

 

Ob Sie geschichtsinteressiert, naturbegeistert oder einfach nur auf der Suche nach einem Abenteuer sind, die Höhlen Armeniens sollten ganz oben auf Ihrer Reiseliste stehen!

Veröffentlicht am Juni 20, 2025