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Kloster Geghard

#Churches

#Christianity

Architektur-Stil:

Armenisch

Baujahr:

4. Jahrhundert

Region

Kotayk

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Das Kloster Geghard ist ein wahres Juwel armenischer Architektur. Gegründet im 4. Jahrhundert n. Chr. erlangte es seine heutige Form im 13. Jahrhundert.

 

Der Name "Geghard" bedeutet auf wörtlich übersetzt "Speer". Jahrhundertelang war das Geghard-Kloster der Aufbewahrungsort des Speers der Jesus am Kreuz in die Seite gestoßen wurde und von dem das Kloster seinen Namen erhalten hat. Das Geghard-Kloster ist ein architektonisches Juwel unter den armenischen Kirchen und Klöstern. Gegründet im 4. Jahrhundert, erhielt es sein heutiges Aussehen im 13. Jahrhundert. Es gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eines der majestätischsten Bauwerke in Armenien. Das Geghard-Kloster beherbergt eine Reihe von Kirchen und Grabmälern, von denen die meisten in den Fels gehauen sind und die den Höhepunkt der armenischen mittelalterlichen Architektur darstellen.

 

Der Komplex aus mittelalterlichen Gebäuden liegt in einer Landschaft großer natürlicher Schönheit, umgeben von hoch aufragenden Felsen am Beginn des Azat-Tals. Die Denkmäler und Ausstellungsstücke auf dem Gelände stammen aus dem 4. bis 13 Jahrhundert. In der Frühzeit wurde das Kloster wegen seiner in den Fels gehauenen Konstruktion Ayrivank (Kloster in der Höhle) genannt. Der Überlieferung nach wurde das Kloster vom Heiligen Gregor dem Erleuchter Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. nach der Einführung des Christentums als Staatsreligion in Armenien gegründet.

 

Der heute zu besichtigende Hauptkomplex wurde im 13. Jh. n. Chr. fertiggestellt und besteht aus der Kathedrale, dem angrenzenden Narthex (typisch armenische Vorhalle einer Kirche), der östlichen und westlichen Felsenkirche, dem Familiengrab der Proshyan-Fürsten, der Grabkapelle von Papak und Ruzukan sowie verschiedenen Zellen und zahlreichen Kreuzsteinen (Khachkars). Die Kathoghikè (Hauptkirche) hat den klassischen armenischen Grundriss eines Kreuzes mit quadratischer Basis. Auf diesem quadratischen Sockel trohnt eine durch ein Gewölbe gehaltene Kuppel.

 

Der östliche Arm des Kreuzes endet in einer Apsis. An den Ecken befinden sich kleine zweistöckige Kapellen mit Tonnengewölbe. An den Innenwänden befinden sich zahlreiche Inschriften, die Spenden auflisten. Das Mauerwerk der Außenwände ist besonders fein behauen und ausgearbeitet. Ein Gavit (Eingangshalle) verbindet sie mit der ersten Felsenkirche. Das Kloster von Geghard ist ein berühmtes kirchliches und kulturelles Zentrum des mittelalterlichen Armeniens, in dem sich neben den religiösen Bauten auch eine Schule, ein Skriptorium, eine Bibliothek und zahlreiche in Fels gehauene Wohnzellen für Geistliche befanden. Die Historiker Mkhitar Ayrivanetsi und Simeon Ayrivanetsi, die dort im 13. Jahrhundert lebten und arbeiteten, trugen beispielsweise zur Entwicklung der armenischen Manuskriptkunst bei. Desweiteren war Geghard für die dort aufbewahrten Reliquien bekannt. Die berühmteste Reliquie war die Lanze, die Christus am Kreuz verwundet hat und die nach der Überlieferung vom Apostel Thaddäus zum Kloster gebracht worden war, daher der heutige Name Geghardavank (Kloster der Lanze). Der Speer wurde 500 Jahre lang im Kloster aufbewahrt. Reliquien der Apostel Andreas und Johannes wurden im 12. Jahrhundert gestiftet, und fromme Besucher machten in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Schenkungen von Land, Geld und Manuskripten.