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Kirchen und Klöster

Die Klöster Haghpat und Sanahin

Die Klöster Haghpat und Sanahin

#Churches

#Christianity

Architektur-Stil:

Armenisch

Baujahr:

10. Jahrhundert

Region

Lori

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Eingebettet in die malerische Region von Lori sind die Klosterkomplexe Haghpat und Sanahin ein hervorragendes Beispiel für die Wiederbelebung der armenischen Architektur des 10. und 11. Jahrhunderts. Diese Komplexe fungierten als spirituelle, kulturelle und pädagogische Zentren mit den Schwerpunkten Philosophie, Medizin, Rhetorik und Musik.


Diese beiden Klöster im byzantinischen Stil in der Region Tumanian stammen aus der kulturellen Blütezeit während der Kiurikian-Dynastie (10. bis 13. Jahrhundert) und waren wichtige Bildungszentren. Sanahin war bekannt für seine Buchmaler- und Kalligraphen-Schule. Die beiden Klosteranlagen repräsentieren die höchste Blüte der armenischen Sakralarchitektur, deren einzigartiger Stil sich aus einer Mischung von Elementen der byzantinischen Kirchenarchitektur und der traditionellen Volksarchitektur der kaukasischen Region entwickelte.


Das Kloster Haghpat, im Jahr 976 n. Chr gegründet von Königin Khosrowanusch (Frau des armenischen Königs Ashot III “der Barmherzige”), besteht aus einem Narthex, zwei Korridor-Gräbern, einem Refektorium, einem Skriptorium, der Hamazasp-Kapelle, einem Glockenturm, mehreren Grabkapellen und Kreuzsteinen (Khachkars), welche alle von einem turmhohen Wall umgeben sind. Die Zugänge zum Kloster wurden von der Kayanberd-Festung bewacht, die eigens zu diesem Zweck im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Sanahin war einst das Verwaltungszentrum und die Familiengrabstätte der Kyurikyan-Bagratiden (10. und 11. Jahrhundert) sowie die bischöfliche Residenz der Diözese (bis zum 11. Jahrhundert).


Das Sanahin-Kloster beherbergt die Kirchen St. Astvatsatsin (Heilige Mutter Gottes), St. Amenaprkich (Erlöser) und St. Grigor, Narthexen, eine Vorkirche, ein Skriptorium, einen Glockenturm und eine Akademie. Die St.-Astvatsatsin-Kirche (928-944 n. Chr.) ist ein Beispiel für die klassische armenische Architektur des Mittelalters mit zentraler Kuppel und Kreuzform. Diese Architektur fand auch für Erbauung der St. Amenaprkich-Kirche (des Hauptgebäudes des Komplexes) Anwendung und Vollendung. Sie wurde zwischen 957 und 966 n. Chr. unter der Schirmherrschaft der Königin Khosrovanush (Ehefrau von König Ashot III. dem Barmherzigen) erbaut. Der Fokus des Innenraumes liegt auf dem zentralen Bereich des Raumes und der Harmonie zwischen dem quadratischen Sockel und der runden Kuppel. Die Hauptapsis ist von vier zweistöckigen Sakristeien umgeben. Man betritt die Kirche durch einen Narthex, der 1181 n. Chr. mit einem kreuzförmigen Grundriss errichtet wurde und dessen Dach von vier Säulen getragen wird (das früheste bekannte Beispiel für diesen Grundriss). Die Verzierung der Säulenkapitelle mit Skulpturen in Form von Tierköpfen verleiht dem Narthex einen besonderen Touch.


In Sanahin sind mehr als 50 Khachkars (Kreuzsteine) erhalten. Zu den wertvollsten gehören die Khachkars von Grigor Tuteordi (an der Nordwand der Kirche St. Harutyun, bei Mkhitar Kazmich) und Sargis (an der Westwand der Kirche St. Astvatsatsin). Diese Khachkars gehören zu den bedeutendsten Beispielen der mittelalterlichen armenischen Bildhauerei.