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UNESCO-Welterbe

Wallfahrt zum Apostelkloster St. Thaddäus

Wallfahrt zum Apostelkloster St. Thaddäus

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Das armenische apostolische Kloster St. Thaddäus ist eines der ältesten Kirchengebäude der Welt. Dieses Objekt lebendig gewordener Geschichte befindet sich in der iranischen Region Chaldoran, etwa 20 km von Maku entfernt.

 

Dieses Kloster voller Geheimnisse und Geschichten erzählt die Geschichte von Thaddäus, einem der zwölf Apostel Christi. Das vermutete Grab des Apostels Thaddäus befindet sich auf dem Gelände des Klosters. Eine weitere Legende besagt, dass der heilige Gregor der Erleuchter das Kloster auf dem Grab des heiligen Thaddäus errichtete und damit seine Hingabe an die Verbreitung des Wortes Gottes verewigte.


Eine dreitägige Pilgerfahrt zum Apostelkloster St. Thaddäus ist eine Tradition, an der jedes Jahr Iraner und Iranische Armenier teilnehmen. Diese Pilgerfahrt huldigt dem heiligen Thaddäus und der heiligen Santukhd, der ersten christlichen Märtyrerin. Iran und Armenien trugen das Kloster 2020 in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit ein. Schon 2008 nahm es die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes auf.


Die Pilger sind die armenische Bevölkerung im Iran, die in Armenien lebenden Iranisch-Armenier und Anhänger der Armenisch-Apostolischen Kirche. Sie versammeln sich in Täbris, bevor sie sich auf den Weg zum Kloster machen. Sie legen in einem Jahr 700 Kilometer von Jerewan bis zum Kloster zurück. Die Gedenkzeremonie umfasst besondere Liturgien, Prozessionen, Gebete und Fasten. Sie endet mit dem Lesen der heiligen Messe und dem Abendmahl.


Traditionelle armenische Volkstanz- und Musikaufführungen sind fester Bestandteil der Feierlichkeiten, ebenso wie traditionelle armenische Gerichte. Für viele ist die Wallfahrt das wichtigste soziale und kulturelle Ereignis des Jahres. Jahrjährlich entsteht ein besonderes Gemeinschaftsgefühl, was durch das Zelten in unmittelbarer Nähe zueinander noch verstärkt wird. Seit über 1900 Jahren ist das Kloster ein Wallfahrtsort.


Während der Sowjetunion war die Teilnahme an der Pilgerreise in Armenien jedoch verboten. Die Menschen, die der Tradition folgten, bewahrten sich aber die kulturellen Erinnerungen an die Pilgerfahrt und übermittelten sie in Familien und Gemeinschaften. Erst nach der Unabhängigkeit in den 1990er Jahren, wurde die Pilgerfahrt in Armenien wieder aufgenommen.