Lawasch: die Zubereitung, Bedeutung und Erscheinung von Brot als Ausdruck der Kultur in Armenien
Region
Yerevan

Eine kleine Gruppe Frauen versammelt sich am „Tonir“ (traditioneller konischer Lehmofen), für die rituelle Zubereitung von Lavash.
Dieses dünne Brot ist ein wichtiger Bestandteil der lokalen Küche. Als Symbol des Wohlstands in der armenischen Kultur ist Lavash in allen Teilen Armeniens ein beliebtes Nahrungsmittel. Lavash ist ein traditionelles dünnes (Fladen-)Brot und ein nicht wegzudenkender Bestandteil der armenischen Küche. Seine Zubereitung wird in der Regel von einer kleinen Gruppe von Frauen übernommen und erfordert viel Mühe, Koordination, Erfahrung und besondere Fertigkeiten.
Ein einfacher Teig aus Weizenmehl und Wasser wird geknetet und zu Kugeln geformt, die dann in dünne Schichten gerollt und über ein spezielles ovales Kissen gespannt werden. Anschließend werden sie gegen die Wand des traditionellen konischen Lehmofens geschlagen, an der es dann hängen bleibt. Nach einer halben bis ganzen Minute wird das gebackene Brot von der Wand des Ofens abgezogen.
Üblicherweise wird in Lavash Käse, Gemüse oder Fleisch eingerollt und ist (ohne Füllung) bis zu sechs Monate haltbar. Es spielt eine rituelle Rolle bei Hochzeiten, wo es dem Hochzeitspaar auf die Schultern gelegt wird, um damit Fruchtbarkeit und Wohlstand zu bringen. Die gemeinsame Arbeit beim Lavash-Backen stärkt Familie, Gemeinschaft und soziale Bindungen. Junge Mädchen fungieren in diesem Prozess normalerweise als Assistentinnen, werden aber mit zunehmender Erfahrung stärker mit einbezogen. Männer sind beteiligt, indem sie Kissen und Öfen bauen. Sie geben ihr Können an Schüler und Lehrlinge weiter, zur Erhaltung der Tradition der Lavash-Herstellung.